Essiggeschichte
Viele Hochkulturen des Altertums – Ägyter, Perser, Römer, Griechen und Babyloner – stellten bereits Essig her. Essig, aus sauer gewordenen Fruchtsäften, Wein und Bier gewonnen, war, mit Wasser gemischt, als kühlendes Getränk geschätzt.
Im Mittelalter wurden mehrere offene Gefässe übereinander gestellt und mit Wein gefüllt. Die untersten wurden immer geleert und oben wieder eingefüllt, mit der Zeit hatte man zuunterst fertigen Essig, das von der Herkunft aus Frankreich benannte Orléans Verfahren. Später stellte man fest, dass man die Bakterien auf einer Oberfläche kultivieren und belüften muss, durch Gärung entsteht Wärme und so wurde der Prozess auf 30° Cel. eingestellt, als Fesselmasse nahm man zuerst getrocknete und abgeerntete Maiskolben, später aufgeraute Buchenspäne, der Spanbildner war geboren. Heute noch verbreitet in den Ostländern und im Balkan, in der Schweiz sind noch zwei Spanbildner in Funktion. In den 50er Jahren kamen zwei Tüftler auf die Idee, die Maische aus Essig & Alkohol mit starker Zentrifugalkraft zu belüften um das Volumen der Gärtanks auf ca. 10 % zu reduzieren. Damit konnte man die Ausbeute von Alkohol zu Essigsäure von 85 % auf über 95 % verbessern, der erste Acetator war erfunden. Heute wird industrieller Essig fast ausschliesslich auf Acetatoren hergestellt, es kann ein natürlicher Säuregehalt bis zu 20 % erzielt werden.